Michael Hofmann (MdL) hat die Kinderbilder-Demo in Neunkirchen am Brand besucht. Mit bunten Zeichnungen und eindringlichen Botschaften haben Neunkirchener Kinder ihre täglichen Ängste und Sorgen auf dem Schulweg und in ihrer Freizeit visualisiert.
Direkt neben den Gehwegen verläuft eine von LKW und PKW stark frequentierte Straße, die als Ausweichroute für die durch den Ort verlaufende Staatsstraße genutzt wird. Diese führt auch unmittelbar an der neuen Grundschule vorbei – ein Schulweg, den viele Kinder täglich nutzen.
„Hierbei kommt es wiederholt zu gefährlichen Situationen“, berichtete Christian Reh, Vorsitzender von Gemeinsam für Neunkirchen e.V., dem Abgeordneten. „Kinder erzählen von Beinahe-Unfällen und LKWs, die den Gehweg regelmäßig als Teil der Straße mitbenutzen.“
Die Bilder haben den Abgeordneten sichtlich zum Nachdenken angeregt. Erstellt wurden diese von Kindern unterschiedlichen Alters – ihre Botschaft ist jedoch eindeutig: So wie es ist, fühlen sie sich nicht sicher.
Organisiert wurde die Aktion vom Verein Gemeinsam für Neunkirchen e.V., der sich für eine Entlastung des Ortes vom Durchgangsverkehr einsetzt.
Interview mit MdL Michael Hofmann vor Ort
Was empfinden Sie beim Anblick der Bilder von den Kindern?
Hofmann: Politik muss bei ihren Planungen gerade auch für Kinder mitdenken. Die Kinder haben mit den beeindruckenden Bildern ihre eigene Sprache gewählt und dort ihre Sorgen zum Ausdruck gebracht. Kinder haben schon wegen ihrer Körpergröße eine ganz andere Perspektive. Und es zeigt sehr deutlich, wie angespannt die Situation ist – enge Gehwege, starker Verkehr und Rotlichtverstöße an der Fußgängerampel vor der Grundschule.
Was sagen Sie den Kindern, die mit ihren Bildern auf eine Verbesserung hoffen?
Hofmann: Die Sorgen der Kinder und Eltern kann ich sehr gut nachvollziehen und habe dafür auch großes Verständnis für die Situation. Die Chancen für eine Lösung standen aus meiner Sicht noch nie so gut wie jetzt. Es kommt jetzt erstmal darauf an, welche Entscheidung der Gemeinderat trifft. Wenn die bisherige Linie mit einem Beschluss bestätigt wird, sind wir einen guten Schritt weiter.
Wie unterstützt die Landespolitik eine mögliche Umgehung?
Hofmann: Als Abgeordneter habe ich den Prozess für eine nachhaltige Lösung schon in der Vergangenheit unterstützt, damit die schwierige Verkehrssituation durch die Staatsstraße gelöst wird. Zusammen mit unserem Bayerischen Verkehrsminister Bernreiter konnten wir mehr Dynamik hineinbekommen, weil wir auch für mehr Personal am Straßenbauamt gesorgt haben. Wenn auch die Gemeinde das Projekt weiterverfolgen will, ist es an der Staatsregierung, die Planung zu forcieren und die nächsten Schritte zu machen. Für die nötigen Mittel zur Umsetzung müssen dann Landtag und Staatsregierung gemeinsam sorgen. Als Mitglied im Haushaltsausschuss werde ich mich selbstverständlich dafür einsetzen.
Was nehmen Sie persönlich aus dem Besuch mit?
Hofmann: „Gemeinsam für Neunkirchen“ – dieser Gedanke sollte im Mittelpunkt stehen, wenn wir eine Lösung für alle Bürgerinnen und Bürger finden wollen. Es wird zwar Menschen geben, die von der Maßnahme betroffen sind. Wenn wir die Betroffenheit so gering wie möglich halten, profitiert in der Summe die Allgemeinheit. Dieses Motto kann uns also alle verbinden, um das Verkehrsproblem in Neunkirchen zu lösen – und damit die Weiterentwicklung des Marktes Neunkirchen am Brand voranzubringen.